Im Schatten von Corona
Endlich! Nach gut zwei Jahren haben wir also wieder einmal unser fiNescale Treffen durchführen können - allerdings unter einem besonderen „Stern“ und unter verschärften Bedingungen. Es war uns egal, solange wir uns nur mal wieder gemeinsam austoben konnten auf einer dem Anlass gebührenden Gesamtanlage. In der Nähe von Stuttgart wartete wieder einmal Waiblingen, diesmal vom 30.10.-01.11.2021 verheissungsvoll auf die dürstenden Modellbahner der FREMO fiNescale Gruppe.
Gerd Pelster hat für uns die Dreifeld-Turnhalle vom Berufsbildungswerk Waiblingen reserviert. Ihm danken wir alle herzlich, dass er den Spießrutenlauf durch alle Gremien des FREMO und Ordnungsamt auf sich genommen hat, um uns das schöne Spiel zu organisieren. Ein Hygienekonzept musste von ihm genauso ausgearbeitet werden wie auch dessen wenig spassige Beachtung und Umsetzung: Alle Teilnehmer mussten vollständig geimpft sein, alle mussten einen gültigen Test vor dem Kommen durchführen und auch während des Treffens war ein Nachtest am ersten Tag notwendig. Was man nicht alles mitmacht… Ein grosser Dank von allen Teilnehmern geht an den Hauptorganisator aber auch dem FREMO Vorstand, der neben seinem Placet auch mit Hilfestellung bei diesem besonderen Planungshintergund beteiligt war.
Die anderen übrigen Verdächtigen halfen mit, das Treffen zu einem Erfolg zu machen. Henk Oversloot kümmerte sich wie immer erfolgreich um die eisenbahnerische Planung. Unser Spiel wurde auf den Zeitraum Anfang 60-er Jahre festgelegt. Das Arrangement wurde mit vier Ästen geplant, die über Rosenheim als Zentralbahnhof verbunden waren. Ein Grenzübertritt nach Belgien war notwendig in Kleinhausen, was einige Zusatzaufgaben wie z.B. Lokwechsel ermöglichte. Neue Streckenmodule und die weitere Gestaltung von schon länger bekannten Betriebsstellen bedienten dabei auch den Wunsch, mal wieder etwas Neues zu entdecken. Auch einige Module der Spur N Fraktion konnten eingebunden werden, was zu einer sehr harmonischen Anlage mit ungewöhnlich langer und sehr geschätzer Fahrstrecke sowie genügend Betriebsstellen führte.
Von der NMBS wurden die „Montan“ Schattenbahnhöfe Montzen und Bühnau bedient. Auf dem Weg liegend erlauben Splitveld Fabriek und Bovigny wie seit langem das intensive und feinnervige Üben mit der fiNescale Kupplung in ausgedehnter Weise, so auch diesmal.
Der deutsche Teil des Arrangements besass mit Rosenheim einen Dreh- und Angelpunkt für einen abwechslungsreichen Betrieb von Güter- und Personenleistungen mit ausgedehnteren Stationen in Arnstadt (gleichzeitig SBf), Keinhausen und über Altenau zum SBf Schwenkheim. Zahlreiche kleine Anlieger wollten dabei mit den pendelnden Ng’s ebenfalls berücksichtigt werden. Ein weiterer Ast zweigte von Rosenheim zum nahegelegenen Wasserburg/Stadt ab. Dieser Abzweig ermöglichte auch die Umsetzung von Zugtrennungen und Kurswagen
Sowohl bei Modulen wie auch bei den eingesetzten Fahrzeugen war etwas mehr Fortschritt als üblich zu entdecken. Anscheinend haben auch andere Teilnehmer, nicht nur der Chronist selbst, die Zeit der eingeschränkten Beweglichkeit sinnvoll genutzt, schon lange liegende Projekt zu Ende zu bringen… - wenn man denn schon etwas Positives aus der Zeit ziehen will.
Wie eigentlich immer verneigten sich die Teilnehmer gleichsam zum Dank vor den Erschaffern des Fahrplans mit einem hakeligen ersten Umlauf, bis die Prinzipien klar waren. Immerhin konnten so auch noch technische Schwierigkeiten beseitigt werden. Allgemein fielen aber bei fast allen von uns die Folgen von zwei Jahren FREMO-Enthaltsamkeit auf, um die eigentlich gewohnten Abläufe geschmeidig umzusetzen. Das betraf neben dem Auf- und Abbau auch das Fahren nach Plan. Aber die anfangs ungewöhnlich schwerfällige Beübung des ersten Fahrplans half uns wieder „auf’s Pferd“: Die weiteren Fahrpläne liefen dann nämlich zur Freude aller genauso wie wir es erwarten: recht ordentlich bis perfekt, mit etwas Herausforderung und viel Spass am Spiel!
Gerd Pelster organisierte trotz der besonderen Lage ein sehr entspanntes Treffen und versorgte die Teilnehmer mit frischen Brötchen, Frühstück, gesunden und seeligeren Getränken sowie mit den in der Gegend unvermeidbaren Maultaschen. Dabei kamen sich auch die Protagonisten der beiden N-Fraktionen wieder näher und erkannten einmal mehr viele Gemeinsamkeiten im gleichen Hobby. Die entspannte Atmosphäre und das gut funktionierende Betriebskonzept hat dieses Treffen wieder einmal zu einer erfolgreichen Veranstaltung gemacht.
Wir hoffen auf ein baldiges HP1 für weitere Treffen unserer eigenen und aller anderen FREMO Fraktionen - mit oder ohne Unbill der globalen, momentan leider wieder eher zunehmend prekären Lage! Es geht trotzdem!
Der fiNescale Chronist
Frank
Wie immer finden sich einige schöne Impressionen unseres Treffens in der Galerie.
Auch verlinke ich hier gerne auf andere Websites, auf denen Bilder zu unserem Treffen in Waiblingen zu sehen sind:
