Die BR64 von Fleischmann ist ein ganz ansehnliches Modell. Die Grundmaße sind recht nah am Original und die Proportionen sitzen. Ich hatte das Glück, das Fahrwerk für diesen ersten meiner Dampfer von Jens Emmermann zu bekommen. Nachdem ich nun an einigen anderen Modellen herumbastel, wollte ich auch diese Maschine umbauen. Durch den Umbau sollen folgende Ziele erreicht werden:
- Einbau eines Glockenanker-Motors mit grosser Schwungscheibe
- Unsichtbarer Einbau eines DCC Decoders
- Freier Führerhausdurchblick
- Andeuten eines Barrenrahmens mit Ätzteilen sowei Anpassen der Pufferbohle
Die Ausgangsbasis ist eine bereits fiNescale fähige BR 64 auf der Basis des GFN Modells. Man sieht den klassischen weg, den Decoder auf dem Motor zu platzieren mit den üblichen Kompromissen. Die Räder sind zwar nicht optimal sollen aber zunächst bleiben wie sie sind. Während dieses Umbaus sollen sie allerdings noch mindestens farblich behandelt werden.
Den Motor möchte ich gern im Kessel platzieren. Somit steht das Führerhaus für Schwungmasse und Decoder zur Verfügung. Im ersten Schritt habe ich mit der Säge ein Messingblech zum Ausprobieren der Motorlage gesägt. Ich habe das später durch eine Pertinaxplatte ausgetauscht, um die Stromabnehmer für die neue Konstruktion besser unterbringen zu können.
Im nächsten Schritt ist der Motor bereits eingepasst, die Schwungscheiben gedreht und die Verbindung aller Komponenten offensichtlich. Die Pertinaxplatte als Basis für den Motor enthält sechs 0.3 mm Löcher, um den 0.22 mm Bronzedraht für die Stromabnehmer aufzunehmen, die dann auf der Kupferschicht problemlos mit etwas Lot fixiert werden.
Hier das fahrfertige Fahrwerk. Der Decoder (der kleine TRAN DCX 74) liegt unter der Welle zwischen den beiden Schwungscheiben. Die vordere Scheibe geht als Stehkessel durch und ragt nicht in die Seitenfenster, die hintere sitzt im Kohlekasten: Ziel erreicht...
Vor dem Motor muss der Kessel noch etwas Gewicht erhalten, genauso in den Wasserkästen. Ohne das wird die Stromabnahme heikel.
Fahrtests haben ergeben, dass die Lok mit beiden Schwungscheiben zuviel Gewicht hinten bekommt und damit die Stromabnahme unsicher wird. So habe ich kurzerhand umdisponiert und nur vorne eine Schwungscheibe verbaut. Sie ist allerdings grösser geworden und so passt es optimal.
Hier sieht man die Lok von der anderen Seite. Der Decoder ist an seinem angedachten Platz geblieben, die Schwungscheibe nun 13*6 mm gross. Das reicht für ordentliche Dynamik und die Lok bleibt aus vorbildgerechter Geschwindigkeit erst nach 1.5-2 Loklängen bei Stromausfall stehen.
Bei aufgesetztem Gehäuse sieht man, dass die Schwungscheibe nur die beiden verglasten vorderen Fenster verdeckt - wo ohnehin der Kessel steht... Das Messing sieht man natürlich gut - wenn aber erstmal etwas schwarze Farbe drauf gebrushed wurde, sieht man davon nichts mehr.
Erste Ankunft in Wasserburg.
Beim ersten Fremo-Einsatz in Naumburg schlug sie sich wacker, hier steht sie in Altenau.
Na dann: HP1 :-)
Hier noch mal ein kleiner Nachklapp... Die Schwungmasse ist mittlerweile auch gefärbt, damit entfällt die zuvor sichtbare Messing-Schwungscheibe. Auf den ersten Blick geht das nun fast als Stehkessel durch.
